UN-Simulation an der Großen Schule

„Als nächstes bitte ich die Vertretung des vereinigten Königreichs ans Rednerpult.“, „Eine Nachfrage der Türkei.“, „Die Vertreterin des Libanon meldet sich zu Wort.“ – Schülerinnen und Schüler der Politikkurse des 13. Jahrgangs am Gymnasium Große Schule simulierten eine UN-Generalversammlung zum Syrien-Konflikt, vertraten die Interessen der Länder, in deren Rollen sie geschlüpft waren, und suchten nach diplomatischen Wegen, diese durchzusetzen.

Das Planspiel „Politik und Internationale Sicherheit“ wird von den Jugendoffizieren der Bundeswehr angeboten und lässt die Teilnehmenden erleben, welche Interessen in sicherheitspolitischen Konflikten aufeinandertreffen. Das Planspiel knüpft inhaltlich an im Unterricht behandelte Themen wie die Erscheinungsformen internationaler Krisen und Konflikte sowie Strukturen und Handlungsmöglichkeiten der Vereinten Nationen an. In einem inhaltlichen Crashkurs vertiefen die Jugendoffiziere die verschiedenen Interessen der beteiligten und betroffenen Akteure und losen den Schülerinnen und Schülern Rollen zu, die sie in der Simulation vertreten. Möglichst realistisch soll es zugehen, also lautete der Tipp von Jugendoffizier Florian Rohmann: „Seid überzeugend, versucht Verbündete für eure Anliegen zu finden!“.

Am Tag der Simulation wurde zunächst die Szenerie aufgebaut, Fahnen für die Länder und Namensschilder verteilt und ein Generalsekretär gewählt, der die Sitzung leitete. Die Ländervertreter erhielten weitere Informationen zu ihrem Land und bereiteten eine Rede vor der Generalversammlung vor. Im Anschluss an diese stellten sie sich den Fragen der übrigen Vertreterinnen und Vertreter, bevor es in die bilateralen Beratungen und Abstimmungen ging. Denn: am Ende werden auf einer Landkarte der Konfliktregion die Auswirkungen der getroffenen Entscheidungen simuliert. Es wurden Truppen stationiert, humanitäre Hilfe bewilligt und neue Allianzen geschmiedet.

Am Ende steht die Erkenntnis, dass es keine einfachen Lösungen gibt, mit denen alle Betroffenen zufrieden sind, es sich aber lohnt, miteinander zu kommunizieren und sich abzustimmen im Sinne der schwächsten Betroffenen. Diese Erfahrung, die über die im Unterricht vermittelten Kenntnisse hinausgeht, wird die Schülerinnen und Schüler begleiten nach dem Erlebnis der Simulation.

Miriam Pape