Was passiert eigentlich im Kopf, wenn wir lernen?

Projekttage „Lernen lernen“ in den 5. Klassen der Großen Schule.
Nachdem die Eltern des 5. Jahrgangs der Großen Schule bereits in online durchgeführten Präsentationsabenden über das Thema „Lernen lernen“ informiert wurden, fanden am 24. und 25. Januar nun die Projekttage „Lernen lernen“ statt.
Angeleitet vom Lernen-lernen-Team, Herrn Novak und Herrn Elbel sowie Frau Torrisi und Herrn Winkler, erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler in einer erlebnisorientierten Stationenarbeit, wie man Lernprozesse sinnvoll gestalten und ein lernfreundliches Umfeld (vor allem am Arbeitsplatz zuhause) organisieren kann.
Zunächst wurde deutlich gemacht, wie unser Gehirn eigentlich funktioniert, was beim Lernen genau geschieht und wie man dieses Wissen gewinnbringend für den eigenen Lernfortschritt nutzen kann. Dann durften die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden. Es galt, vorgegebene Lerninhalte derart zu strukturieren, dass man sie möglichst einfach und effizient behalten und wiedergeben kann. Die Übung hat gezeigt, dass nach einer durchdachten Vorarbeit die Merkquote von einfachen Begriffen etwa doppelt so hoch ist, wie wenn man einfach „drauf los“ lernt.
Anschließend wurde in Stationen erarbeitet, wie wichtig ein organisierter und störungsfreier Arbeitsplatz ist. Hier mussten die Schüler ihre Arbeitsaufträge einmal in einem unordentlichen, dunklen Raum, in dem zudem parallel ein Film gezeigt wurde und Süßigkeiten bereitstanden, erfüllen, dann noch einmal in geordneter, ruhiger, heller und ablenkungsfreier Atmosphäre. Die enormen Unterschiede bei den Ergebnissen haben nicht nur die Schüler überrascht. Viele Schülerinnen und Schüler erkannten, dass ihr Arbeitsplatz zuhause vielleicht noch verbessert werden kann.
In einer dritten Station wurde ein von den Lehrern entwickeltes Spiel durchlaufen, welches zum Ziel hatte, einen lernpsychologisch effizienten, gleichzeitig aber nicht überfordernden Tagesablauf zu planen, in dem auch Freizeitaktivitäten und Erholungsphasen genügend Raum erhalten. Auch hier waren die Schüler zielstrebig und konzentriert bei der Sache und erkannten zum Beispiel, wie wichtig ausreichend Schlaf oder sportliche Aktivitäten für unser Gehirn sind, wohingegen Fernsehen oder Computerspiele eine zusätzliche Belastung darstellen. Auch der störende Einfluss von Smartphones während des Arbeitens wurde thematisiert.
In einer abschließenden Reflexionsphase wurden die Erlebnisse und Erkenntnisse des Tages noch einmal zusammengeführt und Vorsätze für die künftigen Lernphasen gefasst.
Das Projekt hat Schülern und Lehrern gleichermaßen viel Freude bereitet und darüber hinaus viele Informationen vermittelt, die von den Schülern bereitwillig und ausdauernd aufgenommen wurden. Das „Lernen-lernen“-Programm der Großen Schule sieht für das zweite Halbjahr weitere Projekttage für den 7. Jahrgang und einen Vortrag für den 11. Jahrgang vor.
Alexander Elbel