Flecken, Risse, Löcher, Kreise, die sich ausbreiten, zum Zentrum ballen oder als Linien verdichten. Die von Weitem ästhetisch wirkenden Arbeiten von Nadine Fecht erweisen sich bei genauerem Hinsehen als Produkt eines zerstörerischen Zeichenprozesses mit Zündpulver und Zündschnur. Auch die Absperrgitter, die den normalen Laufweg im Verein versperren, versetzen die Papierarbeiten ins Hier und Jetzt. Im Gespräch der SchülerInnen mit den Studierenden der Kunsthochschule Braunschweig ergaben sich gerade durch die Kontextualisierung der Grafiken mit den Absperrgittern und den dort installierten Laptops spannende Korrespondenzen, Fragen zu den titelgebenden Themen Eigentum und Sicherheit und den Ausdrucksweisen zeitgenössischer KünstlerInnen.
Der mit den Gittern assoziierte Begriff des Widerstandes war im anschließenden Workshop Ansatzpunkt einer künstlerisch-praktischen Auseinandersetzung mit dem Werkmaterial Papier. Die bisher nur mit der gegenständlichen Ausdrucksweise vertrauten SchülerInnen hatten hier die Möglichkeit, Neues auszuprobieren und Neugier zu entwickeln.
Die Kunstlehrerinnen der Großen Schule bedanken sich ganz herzlich bei Lucia Pacheco-Dehne sowie Maja Zipf, Studierende der HBK Braunschweig, und bei Stine Hollmann, Geschäftsführerin des Kunstvereins Wolfenbüttel, für die Vorbereitung des Workshops und die Begleitung unserer SchülerInnen während unseres Ausstellungsbesuchs.
Theresia Träger