Anfang September machten sich 18 Schülerinnen und Schüler des Seminarfachs „Fashion“ auf den Weg nach Mailand – eine Stadt, die wie kaum eine andere für Mode, Eleganz und das italienische Lebensgefühl „La Dolce Vita“ steht.
Gleich zu Beginn wurden bei einer Stadtführung die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Plätze besichtigt, die sich dem Thema Mode widmen. Ausgangspunkt war das Castello Sforzesco. Dort lebte einst Herzog Ludovico Sforza (1452–1508), der gemeinsam mit seiner Mätresse Cecilia Gallerani schon früh als Stilikone galt. In dieser Zeit (1489-1490) entstand auch das berühmte Porträt „Die Dame mit dem Hermelin“ von Leonardo da Vinci, das Cecilia Gallerani darstellt. Schnell wurde deutlich, wie eng Kunst, Mode und Identität miteinander verwoben sind.
Wenige Schritte weiter erhebt sich der Mailänder Dom mit seiner eindrucksvollen barocken und neugotischen Fassade. Er steht nicht nur für die religiöse und architektonische Tradition der Stadt, sondern auch für das italienische Streben nach Schönheit und Vollkommenheit. Direkt anschließend beeindruckte die Galleria Vittorio Emanuele II: Unter ihrer imposanten Glas- und Eisenkuppel lassen sich sowohl der Glanz vergangener Zeiten als auch die Dynamik der modernen Modewelt spüren. Besonders spannend war die Entstehungsgeschichte der Marke Prada, die 1913 in Mailand ihren Anfang nahm.
Vorbei an eleganten Modegeschäften und unter Maulbeerbäumen hindurch, deren Blätter als Nahrung für Seidenraupen dienen – aus deren Kokons das kostbare Gewebe entsteht – endete die Stadtführung. Den Schülerinnen und Schülern wurde eindrucksvoll vor Augen geführt, dass Mode nicht nur von Kreativität lebt, sondern auch von Handwerk, Natur und Traditionsbewusstsein.
Natürlich durfte in der Modemetropole auch Einkaufen und Flanieren nicht zu kurz kommen. In den Boutiquen und Flagship-Stores rund um den Dom sowie im berühmten Quadrilatero della Moda informierten sich die Schülerinnen und Schüler ausgiebig über die kommenden Herbsttrends. Von eleganten Stoffen über ausgefallene Schnitte bis hin zu angesagten Accessoires erhielten sie einen direkten Einblick in die aktuelle Modewelt – Inspirationen, die sie auch für die Präsentation ihrer eigenen Arbeiten nutzen konnten.
Ausgehend von ihren Facharbeiten sollten die Schülerinnen und Schüler bereits vor Reisebeginn Kleidungsstücke und Accessoires entwerfen und anfertigen, um diese an bekannten Plätzen und vor Mailands Sehenswürdigkeiten in Szene zu setzen. So wurden die Mitreisenden gegen Ende der Reise schließlich selbst zu Modedesignern, Models und Fotografen.
Lea Torrisi